Hochwasser-Hilfe

Angler und Kanuten packen's an – gemeinsam hilft es sich besser...

Nach der „Jahrhundert-Flut“ begann letzten Samstag das große Aufräumen längs der Ruhr. Viele Vereine waren damit beschäftigt, die Beschädigungen zu bewältigen, die die entfesselte Ruhr hinterlassen hatte. So auch der Sportfischerverein Witten (SFV) und die unmittelbaren Nachbarn in der Ruhraue, die Kanuclubs PCR Witten und KK Neptun Witten.

Auf dem Gelände bei Gedern „ackerten“ am Samstag viele fleißige Helferinnen und Helfer, allein der SFV konnte 35 Vereinsmitglieder gewinnen. Die beiden Angelhütten blieben verschont, wie auch das Vereinshaus an der Lake. Andere Hütten entlang der Ruhr hatte es ungleich schwerer getroffen, sie liefen unterm dem Druck der Wassermassen schlicht voll, die walzende Ruhr nahm keine Rücksicht.

Auch die Wohnwagen blieben nicht verschont, die von der Ruhr  von ihren ursprünglichen Plätzen verschoben wurden. Der vereinseigene Betonsockel, der den Ruderbooten zur Befestigung dient, wurde unterspült und musste folglich frei gegraben werden – zu seinem ursprünglichen Zweck nicht mehr zu gebrauchen.

Unzählige Male fuhren die Helfer den Müll mit Hängern vom Ruhrufer zur Fläche vor dem Tunnel vor dem Kohlensiepen und häuften einen gewaltigen Berg an Schutt auf: der Schrott liegt nun auf einer imposanten Fläche von knapp 30 Metern Länge, fast sieben Meter Breite bei einer Höhe von 2 Metern.

Welche Schäden der entgleiste Fluss unter der Wasseroberfläche angerichtet und welchen Einfluss das auf den Fischbestand hat, kann man noch nicht absehen. „Vermutlich sind durch die Flut Fische mit der Strömung abgewandert. Schwer abzuschätzen zur Zeit. Der Bestand an Brassen und Güstern war eigentlich vor dem Hochwasser ganz gut. Wir werden die Lage weiter beobachten“, so Olli Busch-Ribbe, Gewässerwart beim SFV.

Damit die vielen Helfenden wieder Energie tanken konnten, spendete die Bäckerei Erdelmann 100 Brötchen und Kaffee, der Verein stellte Grill und Würstchen zur Verfügung, Salate wurden mitgebracht. Stani und Willi grillten, was das Zeug hielt und legten Schicht um Schicht Grillgut nach. So viel Arbeit macht eben hungrig. „Solch eine Einsatzbereitschaft habe ich noch nicht erlebt. Einfach toll!“, zog Willi später Bilanz. Der SFV bedankt sich bei allen, die freiwillig angefasst und tatkräftig wertvolle Zeit investiert haben.

Die Bilder zeigen Gedern, das Vereinshaus an der Lake und das Muttental, in dem ein Hang abrutschte.

Text: Frank Schlaak, Pressewart

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